Der Journalist Christian Jakubetz hat im Oktober 2010 zehn Thesen zur Zukunft der Zeitung aufgestellt, die meiner Meinung nach ziemlich realitätsnah sind:
1. Das Zeitungssterben kommt schneller als angenommen.
Kaum Jugendliche (14 bis 19 Jahre) lesen noch die klassische Tageszeitung. Wieso auch? Hintergrundinformationen, Analysen und Kommentare kann man sich genauso gut im Netz ansehen. Kostenlos und qualitativ.
2. Die Wochenzeitung wird die neue Tageszeitung - und nicht umgekehrt.
Man muss sich inhaltlich neu orientieren, das heißt: Mehr Hintergrund, weniger Nachrichten.
3. Die Tageszeitungen sparen sich zu Tode.
Die Erlöse werden immer weiter sinken. So bekommen die Leser weniger Zeitung für mehr Geld. Deswegen muss man investieren, um zukunftsfähig zu sein.
4. Die Tageszeitungen vergreisen in den Redaktionen.
Es gibt keinen potentiellen Nachwuchs. Der Generation (Alter 40) fehlt das Verständnis für digitale Medien. Komplett neu orientieren will sie sich aber auch nicht.
5. als nächstes wandert der Lokaljournalismus ins Netz ab.
Der Lokaljournalismus wird hyperlokal und platziert sich im Internet. Viele werden die Zeitungen nur noch aus Gewohnheit lesen.
6. Journalisten und Verleger haben das Netz nicht begriffen.
Das Internet ist kein Verbreitungskanal, sondern ein Kommunikations- und Dialogmedium. Kommunikation und Interaktion finden immer noch kaum statt.
7. Tageszeitungen verschwinden in der Nische.
Die klassische Zeitung ist zu teuer, zu unflexibel, zu unökonomisch und zu wenig personalisierbar.
8. Das iPad beschleunigt den Niedergang.
Das iPad ist schneller, informativer und gezielter als die Zeitung.
9. Der generalistische Journalismus überholt sich.
Der Vorteil von Online-Journalismus ist nicht nur seine Schnelligkeit und stetige Verfügbarkeit, sondern dass jeder alles kostenlos finden kann.
10. Die Tageszeitung sitzt zwischen allen Stühlen - und hat nirgends mehr Platz.
Die Tageszeitung kann keineswegs mit dem Internet mithalten, existiert aber trotzdem.
Quelle: JakBlog
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